Positionspapier Wolf in Niedersachsen
Der Wolf in Niedersachsen
- Sachstand
Wölfe der westpolnischen Population sind schon vor dem Fall der Mauer in der ehemaligen DDR über die Oder eingewandert und wurden dort konsequent bejagt. Nach dem Fall der Mauer sind Ende der 90er Jahre erste Wolfsansiedlungen auf den Truppenübungsplätzen der Bundeswehr in Ostsachsen und Brandenburg registriert worden. Seitdem breiten sich die Wölfe mit Schwerpunkt im Zuge des Elburstromtales nach Nordwesten aus und erreichten Ende der 90er Jahre Niedersachsen. Niedersachsen ist ein landwirtschaftlich geprägtes Flächenland mit ausgedehnten Wald- Kulturlandschaften, aber auch dichter bevölkerten Siedlungs- und Ballungsräumen. Des Weiteren wird Niedersachsen durch Autobahnen ohne Wildbrücken in Nord-Süd als auch Ost-West-Achse sowie den Mittellandkanal geteilt.
Die Landesregierung führte, zusammen mit dem Landesjagdverband Niedersachsen e.V. ein Wolfsmonitoring ein, stellte ehrenamtliche „Wolfsberater“ ein, dokumentierte die Ausbreitung des zweitgrößten natürlichen Großraubtieres in Niedersachsen und beriet Bauern und Nutztierhalter bei der Anlage von wolfssicheren Weiden und Gehegen. Das Land Niedersachsen stellt jährlich etwa 800.000€ für Wolfsriss-Schadensausgleich zur Verfügung. Der Wolf ist ein besonders geschütztes Tier nach dem Naturschutzgesetz und unterliegt in Niedersachsen nicht dem Jagdrecht.
Seit 2010 hat Niedersachsen einen wachsenden Besatz von mehr als 200 Wölfen in mindestens zwanzig Rudeln (Barnstorf, Görde, Gartow, Gnarrenburg, Munster Nord, Ebstorf, Munster Süd, Bergen, Schießplatz Unterlüß, Wendisch Evern, Amt Neuhaus, Ostenholzer Moor, Widdernhausen, Wietze, Visselhövede, Schneverdingen, Ehra-Lessin, Burgdorf, Meppen, Garlstedt, Cuxhaven), wobei die Zahl der ziehenden jungen männlichen Einzeltiere kaum erfasst werden kann.
Seit 2015 nimmt die Zahl der Risse von Weidevieh (Schafe, Kälber, Ponys) zu, vermehrt werden Wölfe in Dörfern und Ortsrändern beobachtet, die Wildbestände gehen seit 2017 ebenfalls merklich zurück. Es wurden Wölfe beobachtet, die es gelernt haben, „Wolfszäune“zu überklettern oder Rinder in Wassergräben zu treiben. Der „Problemwolf“ Kurt wurde 2014unter erheblichem finanziellen und personellem Aufwand „entnommen“, nachdem dieser Wolf
im Raum Munster Menschen wiederholt untypisch nah gekommen, Weidevieh gerissen und in Siedlungen beobachtet wurde. Aktuell ist ein Wolf in Rodewald aus ähnlichen Gründen wie„Kurt“ zum Abschuss freigegeben.
Es ist nicht auszudenken, welche Folgen der Übergriff des Wolfes auf Schafe, die zur Deichpflege gehalten werden, verursachen würde. Es ist schlicht undenkbar, die mehrere Hundert Kilometer eingedeichte niedersächsische Nordseeküste als auch die ebenfalls eingedeichten Flußläufe von Elbe, Weser, Aller und Leine mit meterhohen Zäunen„wolfssicher“ zu machen, oder tausende spezielle Wolfsabwehrhunde oder Esel vorzuhalten, um die Deich-Schafe vor Wolfsangriffen zu schützen.
In der Kenntnis, daß ein Wolf einen Nahrungsbedarf von ca. 70 Rehen im Jahr hat, ist der Verlust an kostbarem Wildpret auch für Jäger, Jagdpächter und Verpächter als Genuß- und Wirtschaftsfaktor zu bedenken. Dieses Wildfleisch, im besten Sinne Bio-Fleisch, überlassen wir dem Wolf zum Fraß, um anderen Ortes Fleisch in Massentierhaltung preiswert zu erzeugen?
2. Position der AfD
Der Wolf ist ein höchst anpassungsfähiges und intelligentes Großraubtier mit erheblichem Gefährdungspotenzial für Mensch, Haus- und Nutztiere.
- Der Bestand der westpolnischen Population ist nicht gefährdet, von so her ist der besondere Naturschutzstatus des Wolfes in Niedersachsen aufzuheben,
- der Wolf in Niedersachsen dem Landesjagdrecht zu unterstellen
- die Jagd auf Wölfe, die sich dem Menschen nähern und keine Scheu vor Menschenzeigen, auf Antrag stattzugeben.
- Das Wolfsmonitoring in Richtung einer genauen Bestandsübersicht undGefahrenabwehr auszubauen, die Bevölkerung zu informieren und vor Risiken zuwarnen.
- Eine Obergrenze an Wölfen in Niedersachsen festzulegen durch die Jagd zubegrenzen.
- Wölfe in Gehegen und Tierparks streng zu registrieren und Jungtiere zu kastrieren.
3. Folgerung
Die AfD-Kreisgruppe Heidekreis vertritt die Position, dass erst durch die Bejagung des Wolfes der Wolf vor dem Mensch eine natürliche Scheu zu entwickelt und lernt von menschlichen Siedlungen auf Distanz zu bleiben. Die Bejagung des Wolfes wird, das zeigen die Erfahrung in Skandinavien, dem Baltikum, Polen und Russland, den Bestand der Wölfe nicht gefährden.
Das Ziel des Wolfsmanagements in Niedersachsen muss es sein, den Mensch, sein Vieh und das Wild in der Kulturlandschaft zu schützen, in Naturschutzgebieten die Wildbestände im Einklang mit land- und forstwirtschaftlichen Zielen so zu erhalten, das gesunde und widerstandsfähige Wald- und Naturgebiete erhalten bleiben können. Da wo der Wolf jagt, braucht der Mensch nicht zu jagen!